Anne de Gelas, 1966 in Brüssel geboren (wo sie auch lebt), gehört zu den bewegendsten und einzigartigsten Künstlern der heutigen belgischen Fotografie. Ihre Werke wurden bereits im „Le Bonheur“, einem Brüsseler Buch-, Musik- und Videoladen der außergewöhnlichen Art, sowie im Rahmen der 3. Biennale von Condroz (Marchin) zum Thema Glück ausgestellt. Sie beschäftigen sich mit der empfindsamen und gleichzeitig doch gequälten anachronischen Chronik der kleinen Welt, die sie umgibt, und mit den großen Fragen, die ihr zu schaffen machen. Durch Abzüge, Entwürfe, Notizen und Notizbücher, viele Notizbücher, fügt sie die Teile eines Puzzles oder einer Familie (ihrer Familie) zusammen, stellt vorsichtig den Schein der Dinge und die Präsenz der Wesen in Frage, entblättert die Zeit, die zerstört, aufbaut und manchmal rückwärts läuft, konfrontiert die Welt des Sichtbaren mit der ihrer Träume und bemüht sich mit Wohlwollen um die kleinen Dinge; die Dinge, von denen die Tage und Minuten gezählt zu sein scheinen, die scheinbar ohne Aufsehen aus einer anderen Zeit kommen, die bei jedem von uns ein Echo in unseren eigenen und vergänglichen Erinnerungen auslösen.