Die Angst des Olympioniken im Augenblick der vorgegebenen Figur entspricht der des Tormanns beim Elfmeter, wie in der Erzählung von Handke. Wovon träumen diese jungen Mädchen? Und welche Träume sind ihnen gerade in diesem Augenblick verboten? Katja Stuke wurde 1968 in Telgte/Westfalen (Deutschland) geboren und lebt und arbeitet in Düsseldorf. Im Wesentlichen geht es bei ihrer Arbeit um Auszüge und Vergrößerungen, wie bei diesen Standbildern von Videos, die sie gefilmt oder (im Fernsehen oder mit anderen Kameras) aufgenommen hat. Die so festgehaltenen, gerasterten und erweiterten Aufnahmen (und andere aus dem Künstlerbuch Supernatural, das sie letztes Jahr veröffentlicht hat) werden verwirrend, beunruhigend, faszinierend: Die Blicke scheinen nach Innen gerichtet, der Gedanke scheint irgendwo in den Lungen festzustecken, ebenso wie der Atem, die buchstäblich hermetische, früh eintretende Schwere – und das Fragment der Zeit, die aus allem herausgenommen wurde, sogar aus ihrem eigenen Lauf…
