Obwohl Nathan Becker Malerei, Zeichnung und Design studiert hat, widmet er sich bald der Fotografie. Seine reinen und sorgfältig komponierten Bilder zeugen von einem sehr ausgeprägten Sinn für Farben. Dabei kann es sich um die Wirklichkeit widerspiegelnde Schnappschüsse handeln oder auch um raffiniert inszenierte Momentaufnahmen. In beiden Fällen achtet Nathan Baker stets auf wichtige Details, die – obwohl sie scheinbar gar keine Berührungspunkte haben – an der äußerst organisierten Inszenierung des Bildes rütteln und in ihr sogar einen Bruch vollziehen.
Gerade für die Serie „Rupture“ stützt sich Baker im wahrsten Sinne des Wortes auf dieses Prinzip, indem er in eine durch und durch banale Szene einen harmlosen Unfall einbaut. Ohne den Betrachter ausdrücklich auf etwas hinzuweisen, ohne irgendwelche Effekte hervorzurufen, jedoch wie bei einem Katz-und-Maus-Spiel ruft Nathan Baker im Betrachter Zweifel und Verwirrung hervor. So, wie ein Kinderspiel die Erwartungen und die Neugier schürt, verleiht auch Nathan Baker dem Lauf der Dinge und der Fotografie einen Hauch von Ungewissheit. Ein Fleck, ein Ungleichgewicht in der Komposition, ein augenscheinliches Rätsel bringen das Bild und den Alltag plötzlich ins Wanken.