Geboren 1946 in Ougrée, lebt und arbeitet in Lüttich.
„Als selbst ernannter ‚Kleinmeister der Mittelmäßigkeit’ macht sich Jacques Lizène seit vierzig Jahren über die Geschwollenheit ästhetischer Reden, über die Eitelkeit hochrangiger Persönlichkeiten, über ernsthafte Kunst und über alle Ideologien und restriktiven Klassifikationen lustig. Neben Skulpturen, Zeichnungen, Videos und Musik konzipiert Lizène zahlreiche Performances, deren Inspirationsquelle die Absurdität der Geste ist. Je nach ihm gebotenem Kontext macht er sich im Übrigen auch daran, seine eigenen Werke neu zu interpretieren. Auf diese Weise entwickelt er eine Autohistorizität, die bisweilen komisch, bisweilen ironisch ist.“
(Text zur Vorstellung seiner Werke bei der Restrospektive-Ausstellung im MuHKA, Antwerpen, Januar 2009).
„Die unbedeutenden, jämmerlichen, aber sehr zahlreichen Videos von Jacques Lizène, einem Lütticher Kleinmeister aus der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts, bilden kein eigenes Register und können nicht getrennt von den anderen Aspekten seiner Werke betrachtet werden. Dokumentarisch, autohistorisch, fiktiv, performativ, Rushes, Remakes – alle diese Filme spiegeln aneinander gereiht ein ganzes Lebenswerk wider. Eine kontinuierliche Friktion zwischen Kunst und Leben, oder vielmehr: zwischen talentloser Kunst und ausbleibender Fortführung des Lebens. Mit seinen Gestikulationen, um in den Rahmen des Bildes einzudringen oder aus ihm wieder herauszukommen, ist Lizène seit 1971, als er seine ersten Videoprojekte umsetzt und eine Zusammenarbeit mit Yellow beginnt, äußerst produktiv.
(In „Jouons avec les vidéos mortes de Jacques Lizène“, gemeinsame Herausgabe: L'ECLAT / l'Usine à Stars/ Yellow Now, 2009).