Geboren 1962 in Mengen, Deutschland, lebt und arbeitet in Mengen
Auszüge aus der Serie „Red Land, Blue Land“, 2000
Claudio Hils ist Dozent für Fotografie und Herausgeber verschiedener Fotobücher. „Red Land – Blue Land“ heißt es in der Manöversprache, wenn ein Gelände zu Übungszwecken in Feindes- (Red) und Freundesland (Blue) aufgeteilt wird. Wie etwa der britische Truppenübungsplatz Senne in Deutschland, den der Fotograf Claudio Hils über Jahre hinweg mit der Kamera erkundet hat. Das Ergebnis seiner Recherche ist eine Fotoserie, die den Betrachter in eine bizarre Scheinwelt entführt, in der die unübersehbaren Kampfspuren umso realer erscheinen. Er zeigt eine Geisterstadt aus Nachbildungen afghanischer, europäischer oder asiatischer Straßenkulissen, in der zerfetzte menschliche Puppen, Silhouetten ruinenhafter Häuser und Patronenhülsen die Accessoires eines wirklichkeitsgetreuen Kriegsszenarios abgeben. Absurd, geheimnisvoll und surreal. Doch Claudio Hils bewahrt mit seiner Dokumentarfotografie Distanz und überlässt es dem Betrachter, sich dem Kriegsspiel mit seinen eigenen Assoziationen zu nähern.