Zwischen unserer Rohheit, unseren Trieben und unserem Unbewussten einerseits und unseren Ängsten, den Statistiken, der voranschreitenden Zeit, der Bildung und der Gesetze der Wissenschaft und der Menschen andererseits legen wir in dieser großen Gemeinschaft der Menschen unsere Widersprüche an den Tag. Mysteriöse Vertraulichkeiten und öffentliche Bilder umarmen und zerreißen sich, um diese Identität zusammenzuhalten, bei der Merkwürdigkeiten und andere geheime Ausschweifungen Seite an Seite mit Verboten und sozialen Grenzen zu finden sind.
Die Portraitfotografie findet hier einen ausgezeichneten Nährboden für Vielfalt und Experimente. Das Bild, das von einem Rahmen gehalten wird, aber dennoch exzessiv ist, lässt dem Blick keine Ausweichmöglichkeit. Aber die Darstellung der Andersheit verläuft auch über das Imaginäre, die Projektion auf die Leere, auf das Leblose, auf den Ton. Videos und präsentierte Kunstwerke vertiefen das Nicht-Vorhandensein, während die Fotografie es zum Überlaufen bringt.
Wir sind Einzelgänger in einer Herde, Eindringlinge, die von Unsergleichen entlarvt werden möchten, Männer und Frauen, die in diesem großen Bad, in dem Gesellschaft und Individualismus nebeneinander existieren, treiben.
Treten Sie ein, meine Damen und Herren, treten Sie ein!
(Anne-Françoise Lesuisse)