Die Arbeiten des autodidaktischen Fotografen Patrick Van Roy zeichnen sich durch ein Interesse für fremdartige Atmosphären und die Infragestellung der Realität aus. In seiner Serie „Warning“ stellt er Aufnahmen vor, die sowohl Sicherheit vermitteln als auch Verwirrung hervorrufen. Jede Aufnahme besteht aus vier Bildern – ein Mädchen und drei Jungen, die im Titel genannt werden. Für Patrick Van Roy ist das Gesicht ein Schlachtfeld, ein Gebilde, das es zu konzipieren, erbauen und interpretieren gilt. Durch seinen Eingriff entstehen perfekte, unpersönliche und widersprüchliche weibliche Ersatzjugendliche. Wirkliche falsche Bilder eines androgynen, aber doch harmonischen Ideals, eines vergänglichen, paradiesischen oder zerstörerischen Glücks. Diesen schemenhaften Bildern liegen die Konzepte von Portrait, Identität, Perfektion und Kult zugrunde. Jede dieser Ikonen zeigt daneben die Stigmata einer tödlichen Verletzung: Zeugen eines „sterilen Kataklysmus mit unauslöschlichen Wunden“?
