Jouko Lehtola, ein rabiater, aber doch leidenschaftlicher Finne, beginnt seine Karriere mit Aufnahmen von Rockgruppen. Er konzentriert sich dann aber auf das Publikum der Konzerte und interessiert sich dabei insbesondere für die verschiedenen Subkulturen sowie für Randgruppen wie Drogenabhängige, Menschen mit Tätowierungen usw. Er arbeitet auch als Pressefotograf. 1996, nach seinem Erfolg mit der Serie „Young heroes“ (Fotos von Jugendlichen in Diskotheken und auf Festivals im finnischen Sommer), wird Jouko Lehtola bei mehreren internationalen Ausstellungen zum Vertreter einer neuen – kritischeren und brutaleren – Art der nordischen Fotografie. In den letzten Jahren wendet er sich vom Menschen als Objekt ab, um Orte, Landschaften und Gegenstände abzulichten. In seinen Aufnahmen ist jedoch die unterschwellige Präsenz des Menschen stets spürbar. Und auch bleibt die Gewalt ein wichtiges Element seiner Arbeiten: Sie bestimmt häufig die Wahl der Themen und wird durch den Rückgriff auf eine Ästhetik, die der Bildaufnahme im Studio eigen ist, noch deutlicher in den Vordergrund gestellt.